Liebe kann eine Falle sein, aus der man schwer ausbrechen kann.
Die Falle der Liebe kann klebrig sein, wie süßer Honig, den man einfach nicht von den Fingern kriegt. Es ist die Falle die Falle des Verliebtseins, die Falle des Feuers.
Man kann die Falle selbst stellen und trotzdem gefangen werden.
Manchmal frisst dich das Feuer auf.
Dies ist eine Serie über historische Beispiele von Romanzen, Liebe, Ehedramen und auch geschichtlichen und historischen Folgen daraus. Und was wir zum Thema Liebe daraus lernen können.
Wallis Simpson und König Edward VIII. von England
Wallis Simpson war die Frau, die den englischen König zur Abdankung brachte.
König Edward VIII. von England sah sich 1936 außerstande, die Schwere der Verantwortung des königlichen Amtes zu tragen, ohne die Hilfe und Unterstützung der Frau, die er liebte: Wallis Simpson.
Die ganze Welt hörte diese Begründung in der Rede zur Abdankung, nachdem er 10 Monate König war.
1937 heirateten die beiden und lebten bis an sein Lebensende als Paar.
Doch waren sie glücklich?
Wäre Wallis Simpson die Frau des englischen Königs geworden und wäre Edward VIII. am Thron geblieben, wäre die Weltgeschichte wohl anders verlaufen.
Der Beginn der Affäre zwischen Wallis Simpson und Prinz Edward
Wallis Simpson war bereits einmal geschieden, als sie Anfang der 30er Jahre mit ihrem zweiten Ehemann aus den USA nach London zog. Rasch fanden die beiden Anschluss an die High Society von London.
Durch eine gemeinsame Bekannte lernten sie den damaligen britischen Thronfolger kennen, der wie alle britischen Thronfolger den Titel „Prince of Wales“ trug.
Im Jänner 1934 wurde Wallis Simpson von Velma, einer verheirateten Freundin von ihr, gebeten, „auf den Prinzen aufzupassen“, während diese verreist war.
Wallis tat es. Als Velma zurückkam, war klar, dass Velma den Rang der Mätresse an Wallis abgetreten hatte.
Diese Position der Geliebten des Kronprinzen war einträglich und auch für Ernest Simpson anfänglich amüsant. Wallis Simpson, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt, öffnete diese Romanze finanzielle Möglichkeiten, die ihr Mann Ernest Simpson mit „Neverland“ aus „Peter Pan“ verglich.
Edward hatte über die Jahre viele verheiratete Geliebte und Wallis Simpson dachte sich, sie wäre eben eine von vielen und würde bald „von einem jüngeren Modell“ abgelöst werden. Sie genoss die Aufmerksamkeiten in Form von wertvollen Juwelen, die auch ihrem Mann gefielen.
Auch Ernest Simpson profitierte aus der Beziehung seiner Frau. Der Kronprinz führte ihn in die Freimaurerei ein.
Wallis tauchte immer tiefer ein und spielte mit dem Feuer.
Was war da geschehen?
Ist das ein Zeichen der wahren Liebe oder vollendeter verliebter Schwachsinnigkeit?
Das Verhältnis des Kronprinzen mit der Amerikanerin dauert an
Im Februar 1936 starb der König und aus dem Prince of Wales wurde der noch ungekrönte König Edward VIII.
Während Wallis einige Zeit von ihrem Ehemann getrennt war, bat sie ihre amerikanische Bekannte Mary, auf Ernest Simpson aufzupassen und ihm Gesellschaft zu leisten.
Währenddessen intensivierte sich die Liebe des Königs zu Wallis Simpson und Ernest Simpson wurde es zu bunt. Er bat den König um eine Aussprache.
Ernest fragte den König, ob er Wallis heiraten wolle. Als das der König bejahte, beschloss Ernest sich von Wallis Simpson scheiden zu lassen.
Wallis Simpson merkte erst jetzt, dass sie zu weit gegangen war.
Im Dezember desselben Jahres dankte der König ab, weil ihm der Premierminister die Heirat mit einer zweifach geschiedenen Amerikanerin verboten hatte.
Edward VIII. sagte in seiner Abdankungsrede in klaren Worten, dass es ihm unmöglich wäre, sein Leben als König ohne jene Frau an seiner Seite zu leben, die er liebte. Nun übernahm der stotternde jüngere Bruder die Königswürde und dessen erste Tochter Elisabeth ist nun die am längsten regierende Monarchin der letzten 2000 Jahre.
Nun denkt man sich vielleicht, dass es hart sei, jemandem die Ehe mit der Person zu verbieten, die man liebt.
Wie hart und zurückgeblieben ist das, Vorurteile gegen eine geschiedene Frau zu haben!
Neu entdeckte Briefe von Wallis Simpson und ihrem zweiten Ehemann Ernest Simpson zeigen auf, dass die Liebe zwischen Wallis, Ernest und Edward VIII. anders war, als man es aus dem Geschichtsunterricht und den Klatschspalten kennt.
Während sie auf die Scheidung wartete, schrieb sie Briefe an Ernest Simpson, in denen sie ihre Liebe zu ihm Ausdruck verleiht. Sie bedauerte es sehr, dass das Spiel mit dem Feuer sie beide verbrannt hatte.
Es gibt aber noch etwas zu bedenken: Ein Land, ein ganzes Reich setzte Vertrauen in einen König, Vertrauen in Erneuerung. König Edward VIII. war sehr beliebt. Er dankte ab. Für viele seiner Untertanen glich das einem Verrat. Sie waren sehr enttäuscht.
Das Spiel mit dem Feuer
Wallis Simpson wollte den König nicht heiraten, sie wollte nicht, dass er abdankt. Sie schrieb sogar einen Brief ans Parlament, in dem sie deutlich machte, kein Interesse an einer Heirat mit König Edward VIII. zu haben.
Es war zu spät.
1936 verließ Wallis Simpson England und ging nach Frankreich, wo sie die Abdankungsrede des Königs im Radio verfolgte.
Freude lag ihr fern. Jetzt war sie im goldenen Käfig gefangen. Das Spiel mit dem Feuer hatte sie verbrannt, sie konnte es nicht mehr löschen.
Der König war ihr komplett verfallen und sie konnte nicht mehr aus.
Für sie war es ein nettes Spiel gewesen. Sie war eine Amerikanerin, die sich über die veraltete Einrichtung der Monarchie lustig machte. So behandelte sie auch den Thronprinzen und späteren König mit spitzer Zunge, bevormundend und mit etwas Ablehnung.
Dieser Umgang mit ihm war für Edward neu.
Als Thronprinz war er es gewöhnt, dass ihm die Damenschaft zu Füßen lag. Kein Wunder. Er war charmant, beliebt, ein Lebemann und, na ja, Thronfolger!
Als er Wallis kennenlernte, war es erstmalig anders. Die Monarchie und er amüsierte sie, seine Geschenke waren willkommene Wertgegenstände.
Als er sich dann in Richtung Abdankung entwickelte, ergriff sie die Panik. Sie wollte alles, nur nicht ihn heiraten! Doch sie kam dem nicht mehr aus.
Doch sie konnte dem Strom der Ereignisse nicht mehr entkommen und wurde vom Strudel mitgerissen.
Den Mann, den sie wirklich liebte oder glaubte wirklich zu lieben, von dem wurde sie gerade geschieden.
Der Mann, der sie liebte, war ein Spielball in ihren Händen. Aber er war reich, das bot Sicherheit.
Ein wenig später heiratete Ernest Simpson Mary, die Freundin von Wallis, die sie gebeten hatte, ihrem Mann Gesellschaft zu leisten. Die beiden hatten später auch Kinder.
Die Ehejahre des Dukes und der Duchess
Der britischen Regierung wurde dieser abgedankte König zu gefährlich: Man gab ihm eine völlig unbedeutende Stelle als Gouverneur auf einer Insel fernab des Weltgeschehens. Er war 5 Jahre auf den Bahamas.
Dort konnte er königlich sein, der Schein wurde gewahrt und er konnte vom Geheimdienst gut überwacht werden und keinen Schaden anrichten.
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Edward mit seiner Frau Wallis in Paris. Er bekam nie wieder eine Stelle für sein Heimatland und musste im Ausland leben.
Als ihn die Königin Elisabeth II. kurz vor seinem Tod besuchte, lag er alleine in seinem Zimmer. Wallis war nicht bei ihm.
Glücklich wurde er nicht. Sein Society-Leben war Ersatz für das Königreich, das er verloren hatte.
Die Liebe des Prinzen war wohl ein Fall von „in die eigene Vorstellung der Traumfrau verliebt“. Seine Idealvorstellung war volle Anerkennung seiner Frau mit dem Titel „Royal Highness“, was ihm nie gelang.
Der König erzwang mit der Androhung, Selbstmord zu begehen, die Scheidung von Wallis und Ernest.
Sowohl Wallis als auch ihr Noch-Ehemann willigten in die Scheidung mit ein und schrieben sich weiterhin Briefe.
Einige Briefe von Wallis sind voll des Selbstmitleids und der Angst und Ungewissheit vor dem „Schlamassel“ ihrer Zukunft.
Ernest und Wallis waren sich einig: Wallis ging mit der Affäre einfach zu weit.
Wallis ging zu weit. Ernest tolerierte es zu lange.
Sie ließen sich scheiden und beide bedauerten das.
Ich denke, die beiden zwangen sich zum Glücklichsein und das war wohl das Beste, das sie tun konnten.
Ihr war bewusst, was dieser Mann für sie aufgab, das wollte sie nicht. Aber sie konnte ihn nicht mehr abhalten den Thron aufzugeben. Sie hätte davonlaufen können, doch das tat sie auch nicht.
Man hat im Leben nicht nur einen einzigen Bereich, das Leben setzt sich aus vielen Teilen zusammen.
Als die englischen Zeitungen erstmalig über die Geliebte des Königs berichteten und eine mögliche Abdankung erwähnten, schrieben Tausende Briten Briefe an den König. 90% dieser Briefe baten ihn König zu bleiben.
Die Lehren daraus
Wallis war zwar im goldenen Käfig, hatte zwar materiell keine Probleme, aber war sie glücklich?
Was das wirklich das, was sie wollte? Wohl kaum.In einem ihrer Briefe an Ernest Simpson schrieb sie „ich verstehe mich selbst nicht“.
Die Falle hatte sie selbst ausgelegt, das Feuer entzündet, mit dem sie sich gespielt und schließlich verbrannt hat.
- Egal wie schlimm eine Situation im ersten Moment zu sein scheint, es liegt etwas Positives darin, das sich noch nicht zeigt.
Die Abdankung des Königs war ein schwerer Schock für die Bevölkerung Englands. Gleichzeitig ermöglichte es einem sehr beliebten König, den Thron zu besteigen, dessen Tochter nun die am längsten regierende Monarchin der letzten 2000 Jahre ist. - Wallis wurde gebeten, einem Mann Gesellschaft zu leisten, und begann so die Affäre.
Als sie eine Freundin bat, ihrem Mann Gesellschaft zu leisten, begann diese mit ihrem Mann eine Affäre, die schließlich zur Ehe führte.
Da fällt mir eine alte goldene Regel ein: „Was man nicht will, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.“ - Der letzte erhaltene Brief von Wallis an Ernest Simpson entstand zwei Jahre nach der Eheschließung mit dem ehemaligen König. Er ist voll des Selbstmitleids und der Trauer über die Scherben einer sonst sehr guten Ehe mit Ernest.
Sei dir bewusst, dass deine Handlungen Konsequenzen haben.
Fremdgehen, nur um mit dem Feuer zu spielen oder um mehr Unterhaltung im Leben zu haben, zahlt sich das aus? Ist es das wirklich wert?
Was meinst du?
Hinterlasse einen Kommentar, ich bin gespannt darauf!
YouTube Quellen: Wallis Simpson: The Secret Letters (Royal Family Documentary), Edward on Edward, Abdication: A Very British Coup