„Wenn ich einmal heirate, soll es romantisch sein.“ Diesen Satz höre ich als Partnervermittlerin oft. Wenn man schon mal heiratet, soll es eine Traumhochzeit sein und alles soll passen. Aber wie bekommt man das hin?
Was ist eigentlich eine Traumhochzeit?
Ist es das romantische Fest bei Sonnenuntergang am Strand einer Südseeinsel oder beginnt es mit der Ankunft in einer Kutsche mit weißen Pferden vor der Kirche?
Eine Traumhochzeit ist das, was du dir vorstellst.
Und vor allem soll sie der Beginn einer Ehe sein, die hält.
Es geht nicht darum, was die anderen bei deren Hochzeit hatten.
Es geht um die Erreichung deines und eures Traums.
Und als Partnervermittlerin habe ich selbst bei meiner Hochzeit natürlich auch dieselben Ansprüche. Unsere Hochzeit im Spätsommer musste genau das sein, was wir haben wollten, und das gelang uns auch.
Mein Mann und ich hatten ein sehr schönes, unvergessliches Fest, das für uns den Titel „Traumhochzeit“ wirklich verdient hat.
Damit auch du deine Traumhochzeit feiern kannst, gebe ich dir hier die „Zutaten“ dafür, die für meinen Mann und mich wichtig waren. Ich lasse dich sozusagen an unserer Planung der Traumhochzeit teilhaben. Wahrscheinlich ist auch etwas für dich dabei (wer weiß, vielleicht gibt’s ja in der nächsten Zeit eine Hochzeit….):
7 Zutaten für eine romantische Traumhochzeit
Man nehme:
- Den richtigen Lebenspartner
- Eine gute Motivation für die Ehe
- Eine romantische Location mit gutem Restaurant
- Ein besonderes Hochzeitskleid
- Nette Gäste
- Gute Musik
- Eine zündende Idee, alles harmonisch ineinanderfließen zu lassen
Klingt doch alles ganz einfach, nicht?
Die Umsetzung jedes einzelnen dieser Punkte ist für jedes Paar sehr individuell.
Hier sind jedoch einige Überlegungen im Rezept zum Glück meines Mannes und des meinigen, der Partnervermittlerin.
Zwei wichtige Tipps:
- Haltet eure Vorstellungen schriftlich fest, denn das erleichtert die Planung der Traumhochzeit ungemein!!!
- Holt euch Profis, die euch helfen, die Traumhochzeit Realität werden zu lassen.
1. Der richtige Lebenspartner
Ja, das ist wohl die wichtigste Zutat für eine wirklich gelungene Hochzeit: der richtige Lebenspartner.
2013 dachte ich mir, dass ich als Partnervermittlerin und Expertin für Liebesangelegenheiten doch selbst den Richtigen anziehen sollte. Und so tat ich ganz genau das, was ich meinen Klienten immer empfehle. (Wie das genau geht, beschreibe ich in anderen Blogs oder gebe ich meinen Klienten weiter.)
5 Wochen nach diesem Entschluss übernachtete er erstmalig bei mir und ging einfach nicht mehr nach Hause.
Vergangenes Frühjahr hat er nun um meine Hand angehalten.
Ich fühle mich daheim bei ihm. Er ist wirklich der Mann, den ich als meinen Felsen bezeichnen kann.
2. Eine gute Motivation für die Ehe
Warum heiratet man eigentlich? Warum heiratest DU?
Es ist wichtig zu wissen, warum man sich das alles eigentlich antut.
Ein Leben mit demselben Partner, jemandem Vertrauen schenken, das Leben teilen.
Dann ist da noch das Fest, die Organisation, das viele Geld für das Fest…
Was sind die Folgen von diesem Schritt?
Die Ehe ist für meinen Mann und mich ein gegenseitiges Versprechen, eine Art Vertrag zwischen ihm und mir. Wir versprechen uns vor der versammelten Familie, miteinander durchs Leben zu gehen. Wir wollen uns und die Familie des Ehepartners unterstützen und in guten und in schlechten Zeiten ein gut geöltes Team zu sein.
Und tatsächlich: Das Versprechen vor den versammelten Familien hat uns näher zusammengebracht.
Es fühlt sich nun so an, als ob zwei mechanische Teile nicht mehr irgendwie lose verbunden durchs Leben gleiten, sondern endlich eingerastet sind. Somit gehen wir im Leben in die gleiche Richtung. Es ist ein angenehmes, höheres Niveau.
Die Eheschließung hat eine Tiefe der Beziehung ermöglicht, die neu ist und sich wirklich gut anfühlt.
Doch das war nicht der einzige Grund. Wir hätten auch alleine am Standesamt die Ehe schließen können, doch wir wollten, dass es ein Fest für die Familie ist.
Wir wollten, dass es die beiden Familien, die räumlich zwei Autostunden voneinander getrennt leben, sich endlich mal kennenlernen, denn unsere Familien sind uns wichtig.
3. Eine romantische Location
Die richtige Location zu finden, setzt den Rahmen für eine würdige Traumhochzeit und ist die Basis für ein gelungenes Fest.
Wir hatten sehr spezielle Herausforderungen:
- Mein Mann wollte im Grünen feiern.
- Beide Familien sollten einen etwa gleich weiten Anfahrtsweg haben.
- Die Gäste mit bis zu 90 Jahren sollten einen trittfesten Boden und ein barrierefreies WC haben.
- Es musste romantisch sein.
- Es sollte gehoben, aber leistbar sein.
- Das Essen sollte gut sein, Blumen, Torte, Hochzeitskleid, Fotos … an was man da alles denken muss!!!
Die Gegend stand bald fest. Die Wachau liegt zwar etwas näher an Wien als an Linz, ist aber direkt an der Donau. Sie ist an Schönheit fast nicht zu überbieten.
Alle Punkte zu kombinieren war für uns von Wien aus fast nicht möglich.
Schnell war klar, dass wir entweder Tage mit der Suche nach dem idealen Ort verbringen müssten, oder wir holen uns professionelle Hilfe. Eine Hochzeitsplanerin musste gefunden werden.
Und, wer hätte das gedacht? Es gibt doch tatsächlich eine Hochzeitsplanerin und Trauungsrednerin direkt in Dürnstein! Sie war selbst mal Standesbeamtin und kennt die Gegend wie ihre Westentasche. Sonja Thyri hatte bald den idealen Ort für uns gefunden!
Das Hotel Richard Löwenherz
Das ehemalige Klarissinnenkloster direkt in Dürnstein, das heutige Hotel Richard Löwenherz hatte alles, was wir uns vorgestellt hatten:
- Die Hochzeitszeremonie fand im ehemaligen Speisesaal des Klosters statt, dem Refektorium.
- Im alten Klostergarten konnten wir die Gäste empfangen, wunderbare Fotos machen und all dies, ohne uns von der Hochzeitsgesellschaft entfernen zu müssen.
- Das Bankett war im hellen Rittersaal gedeckt.
- Das Hotel ermöglichte uns jeden unserer Wünsche, das Service war wunderbar.
- Alle Gäste lobten die Location und das Essen und vor allem das strahlende Wachauer Sommerwetter!
Mit knapp 30 Anwesenden war es eine relativ kleine Hochzeit, aber sie hätte herzlicher und romantischer nicht sein können.
Der Ort, an dem wir in den Hafen der Ehe einliefen, liegt am nördlichen Ufer der Donau, gleich unterhalb jener Burg, in der Richard Löwenherz beinahe zwei Jahre lang gefangen war. Im Herzen Dürnsteins legen die Donaukreuzfahrtschiffe für einen romantischen Ausflug durch die Wachau an.
Das Wetter war uns hold, wie auch alles andere an diesem Tag.
Die Fotos wurden übrigens von Andrea Sojka gemacht, einer Fotografin, die sich so leicht und locker in die Gesellschaft eingefügt hat, also ob sie gar nicht da gewesen wäre. Die Fotos bei diesem Artikel sind alle von ihr. Wir sind ihr so dankbar für die Leichtigkeit und ihr fröhliches Lächeln beim Shooting.
4. Ein besonderes Hochzeitskleid
Jede Braut träumt wohl von einem Traum in Weiß.
Ich nicht.
Ich bin da ziemlich pragmatisch. Natürlich will ich ein ganz besonderes Kleid, aber ich möchte es auch nochmal tragen können. Ich wollte nicht, dass es danach staubheischend und platzeinnehmend im Kasten hängt.
Was also tun?
Na ja. Auch hier hatte ich einen Heimvorteil: Meine Nichte Katharina Strasky ist eine junge Schneidermeisterin, die mir meinen Seidentraum an den Leib schneiderte. Somit waren das Mascherl und das Stecktuch für den Bräutigam natürlich vom gleichen Stoff und ergaben so eine wunderschöne Harmonie.
Die Blumen und die Tischdeko wurden von Frau Kral nach einem Stoffmuster zusammengestellt.
5. Nette Gäste
Na ja, Familie kann man sich nicht aussuchen, doch die Auswahl der Gäste bestimmt auch den Erfolg der Feier. Schwarze Schafe, so es welche gibt, hätten wir nicht eingeladen. Das Fest soll ein Fest sein, kein Ort, eine Familienfehde fortzuführen.
Wir haben einfach Glück: Wir sind mit lauter netten Leuten verwandt. Eine Handvoll Freunde rundete die Gästeschar ab.
Für meinen Mann und mich war es wichtig, die Familie zusammenzuführen, denn die kannten sich zum Teil noch nicht. Also haben sich meine Trauzeugin und ich in einem Kaffeehaus getroffen und haben sechs verschiedene Sitzordnungen ausgearbeitet. Wir hatten viel Spaß dabei!
Ich hatte kleine Zettelchen mit den Namen drauf ausgedruckt und die arrangierten wir immer wieder neu.
Doch dann dachten wir uns: „Was ist der Zweck der Sitzordnung? – Wir wollen die Familien zusammenführen!“ Also verwürfelten wir die Familien und überlegten, wer sich mit wem gut austauschen könnte.
Fertig war der Sitzplan.
6. Gute Musik
Musik ist immer ein sehr wichtiger Teil einer Hochzeitsfeier. Es stimmt die Anwesenden auf die Feier ein, hebt die Stimmung und sollte auf Anlass, Gäste und Location abgestimmt sein. Sie rahmt die Feier ein.
Auch hier hatten wir wirklich Glück. Ich entstamme einer sehr musikalischen Familie und die waren so nett und haben für die live Musik gesorgt. Hätte ich nicht diese Familie, würde ich mir gute Musiker suchen, die live zumindest bei der Trauung spielen.
Mein Bruder spielte bei der Trauung am E-Piano Lieder unseres Vaters, eine Eigenkomposition sowie zwei bekannte Liebeslieder. Meine Cousinen (Ok, wir sind nicht verwandt, aber wen kümmert’s?) sangen ein Lied meines verstorbenen Vaters. So war auch er dabei.
Nach dem Mittagessen gab es einen Showteil, der wieder von meiner Familie bestritten wurde. Es war mehr ein kleines Konzert, so wie es für uns in der Familie bei allen Feiern gepasst hat.
Wir hätten Musik aus der Dose haben können, einen DJ oder einen Live-Musiker. Genau wie viele Einzelteile musste sich aber die Musik in das Ganze des Tages fügen. Im mittelalterlichen Rahmen des ehemaligen Klosters schien uns DJ-Musik aber wenig passend.
Die ruhige Romantik der langsam dahin fließenden Donau, das Fehlen von Straßenlärm, die alten Gemäuer und die wildschöne und gezähmte Romantik des alten Klostergartens erforderten ruhige Gitarren- und Akkordeonklänge. So wurde das Brautpaar und alle Anwesenden auch tatsächlich verzaubert. Es war in diesem Rahmen einfach stimmig.
Würde man in moderner Architektur feiern, wäre ein anderes Musikprogramm passender.
7. Eine zündende Idee, alles harmonisch ineinanderfließen zu lassen
Um ein Fest zum Erfolg werden zu lassen, ist es nicht nur wichtig, die Braut und den Bräutigam glücklich zu machen. Es gibt da auch noch die Gäste. Erst wenn sich wirklich alle bei deiner Traumhochzeit wohlfühlen, wird sie zum unvergesslichen Ereignis für alle Beteiligten.
In unserem Fall kannten sich die Gäste noch gar nicht. Die Vorstellung, dass alle freundlich in die andere Familie lächeln, sich aber als Familien nicht näherkommen, ist keine nette Vorstellung!
Aber wie tun wir da am besten? Wir können ja schlecht als Brautpaar alle vorstellen und darauf achten, dass sich jeder gut unterhält und sie etwas finden, worüber sie gut miteinander reden können.
Irgendwie kam mir dann die Idee, Himmel-Hölle-Tischkärtchen zu machen. Kennst du die noch aus deinen Kindertagen? Man faltet sie so, dass sie zwei Innenseiten haben. Auf der einen Innenseite standen unsere Hochzeitsdaten drin.
Öffnet man sie auf die andere Art, war eine Frage zu lesen, die sie an die jeweiligen Tischnachbarn richten sollten. So wurde gefragt, wer hier Bauer aus Leidenschaft ist, wer gerne Marmelade einkocht, wer Italienisch kann und wer Pharmaspezialist ist oder gerne Golf spielt. Die Tischkärtchen habe ich in Canva (einer sehr praktischen Software) selbst designt.
So schnell konnten wir gar nicht schauen, plauderten die Gäste angeregt miteinander, lachten fröhlich und lernten sich in Sekundenschnelle kennen.
Das Ende und der Ausklang
Da wir ein paar ältere Gäste hatten und einige mit langer Anreise, hatten wir das Ende der Feier für 18:00 Uhr geplant. Um unsere Traumhochzeit dann noch nett ausklingen zu lassen, gingen wir mit ein paar Hochzeitsgästen zum Heurigen zwei Gassen weiter. Das war mitten in den Weinbergen am Donauufer bei lauer Sommerluft.
Eine romantische Traumhochzeit ist ein Ganzes, das aus vielen Einzelteilen besteht.
Einige Dinge sind wichtiger als andere, doch das Wichtigste ist, alles in Harmonie zu bringen. Planung ist der Schüssel. Hole dir Profis zu Hilfe, dann wirst auch du die Traumhochzeit haben, die du dir wünschst und verdient hast.
Liebe Grüße
Gabriele Strasky